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Sprachreisen Blog - Erfahrungsbericht

Sprachreise nach Worthing

von Gaby W., Mitarbeiterin

Sprachaufenthalt WorthingEngland – zum letzten Mal im zarten Alter von 19 Jahren bereist – hat mich auch in diesem Jahr wieder begeistert! Während ich bei meiner ersten Englandreise im Jahr 1994 noch jung und unbedarft und mit eindeutig zu kleinem Budget die Insel per Zug und mit Hilfe eines Interrailtickets erkundet habe, konnte ich nun immerhin mit einem Flugticket und einer mehr oder weniger organisierten Reise aufwarten.

Sprachaufenthalt WorthingSeit Jahren bin ich ein großer Fan der englischen Literatur und des Landes im Allgemeinen – insgeheim gefallen mir sogar die Royals ganz gut – zumindest finde ich sie witzig! In den letzten Jahren habe ich so viele Kunden auf die Vorzüge des United Kingdom hingewiesen, dass ich mich jetzt wirklich darauf freute, im August wieder einmal selbst in den Genuss einer Englandreise zu kommen. Zusammen mit meiner 12-jährigen Tochter und deren bester Freundin ging es zunächst nach London Stansted. Von dort aus nahmen wir den National Express Bus zur Victoria Coach Station in London und reisten von dort weiter nach Worthing – einem relativ bekannten Seebad an der Südküste Englands. Von Petra, der guten Seele der St. George’s Clubclass School, wurden wir herzlich empfangen und zu unseren jeweiligen Gastfamilien – die Mädchen und ich waren getrennt voneinander untergebracht – chauffiert. Bei meiner Gastfamilie handelte es sich um ein sehr nettes Ehepaar in einem zuckersüßen Häuschen. Mir wurde mein Zimmer zugewiesen – klein, nett und sauber – und ich bekam dann ein Abendessen und Tee! Kurz und gut, ich habe mich von der ersten Minute an wohl und gut aufgehoben gefühlt und es dort sehr genossen.

Sprachaufenthalt WorthingDa ich keinen Sprachkurs besuchte, nahm ich aus beruflichen Gründen lediglich an der Infoveranstaltung am Montagvormittag und der Einteilung der Schüler in die einzelnen Klassen teil. Danach erkundete ich die unmittelbare Umgebung der Sprachschule.

Sprachaufenthalt WorthingDie Sprachschule St. George’s Clubclass School liegt auf halber Höhe der Chapel Road. Von der Schule zum Strand braucht man etwa 10–15 Minuten. In der Chapel Road selbst gibt es verschiedenste Geschäfte: Supermärkte, Buchläden und Restaurants. Zweigt man rechts ab, so befindet man sich mitten in der Fußgängerzone mit vielen kleinen Läden und Cafés. Am Ende der Chapel Road liegt die Worthing Pier, von der aus man einen schönen Blick auf das Meer, den Strand oder die Stadt hat. Außerdem gibt es guten und günstigen Tee (99 Pence) in der kleinen Imbissstube mitten auf der Pier. Ich habe den Eindruck, dass Worthing sich gerade für Juniorkurse optimal eignet, da es einerseits eher klein und übersichtlich ist, andererseits aber eine Menge zu bieten hat. Junge Schüler können sich in der Stadt sicher bewegen und die Wahrscheinlichkeit, sich zu verlaufen ist eher gering.

Wie zu erwarten, waren meine beiden Mädchen am ersten Tag einigermaßen erschöpft von den vielen Eindrücken an der Schule und der Erkenntnis, dass der Unterricht tatsächlich ausschließlich auf Englisch stattfindet . Mein Hinweis darauf, dass das für den ersten Tag vollkommen normal sei, konnte sie nicht wirklich aufgeheitern und sie blickten dem nächsten Schultag mit Skepsis entgegen. Wie sich herausstellte waren die Vorbehalte unnötig, da sie am Dienstag eine Menge Spaß hatten, als der Lehrer sie auf die Straße schickte, um eine Umfrage bzgl. der Essgewohnheiten der Passanten durchzuführen. Ich vermute mal, dass es sehr viel Verwirrung gab und das Ergebnis – vorsichtig formuliert – nicht ganz dem entsprach, was die Passanten vermutlich gemeint hatten („I’m spending 5 pounds on apples per week“ wurde zu „ ich esse jeden Tag 5 Pfund Äpfel“). Aber Sinn der Übung war ja auch nicht, genau zu eruieren, was die Passanten so essen, sondern die Kinder zu ermutigen, sich auf Englisch zu verständigen. Das ist offensichtlich gelungen, denn die beiden waren am zweiten Tag schon wesentlich zuversichtlicher was den Unterricht anging.

Ich für meinen Teil machte mich am Dienstag auf den Weg nach Hampshire, wo ich das Jane Austen Museum besuchte, was für mich als großen Fan ein wirklich lang ersehntes Ziel war. Ich war zwar viele Stunden per Zug, Bus und auch zu Fuß unterwegs, aber der Besuch – nicht zu vergessen der Museumsshop – war die Strapazen wert. Für jene, die es interessiert, hier die Adresse:

Jane Austen's House Museum, Chawton, Alton, Hampshire GU34 1SD ~ Tel: +44 (0)1420 83262. Und hier der Link auf die Website:www.jane-austens-house-museum.org.uk/index.php

Englisch lernen in WorthingAngenehme Nebenerscheinungen des Ausfluges waren ein Busfahrer namens „ Mr. Austen“ (nicht verwandt und nicht verschwägert mit der berühmten Jane), der mich außerplanmäßig mit ins Stadtzentrum genommen hat (for free) und eine sehr nette junge Dame aus den Niederlanden, mit der ich mich 4 Stunden lang wunderbar über unsere gemeinsame Bewunderung der Jane Austen Literatur unterhalten habe.

Am Rande sei bemerkt, dass sich zwischenzeitlich die Aufstände in Londons Vororten zu einer echten Staatskrise entwickelt hatten, von der ich bis Dienstagabend nicht wirklich viel mitbekommen habe. Anhand einer im Zug liegengebliebenen Zeitung wurde mir das Ausmaß klar und ich war froh, dass ich am Morgen noch nicht so viel darüber wusste, da ich auf meiner Reise zweimal am Clapham Junction Bahnhof umgestiegen war. Clapham Junction war einer der Orte, an denen in der Nacht von Montag auf Dienstag Häuser brannten. Aufgrund der nicht klar einschätzbaren Lage entschied ich mich gegen einen Ausflug nach London im Verlauf der restlichen Woche.
Ich hatte also genügend Zeit, mir Brighton und Hove – mit dem Zug ca. 20 Minuten von Worthing entfernt – in Ruhe anzusehen und war auch hier sehr angetan. Besonders beeindruckt war ich von der wirklich sehr freundlichen und offenen Art der Engländer. Einmal habe ich im Zug nach Hove einen 88-jährigen Gentleman kennengelernt, der auf dem Weg zu seinem Club war, um einen kleinen Business Lunch (mit 88!!!) einzunehmen und mit dem ich mir dann ein Taxi teilte. Es waren diese kleinen Begegnungen mit Menschen – die man wahrscheinlich nie wieder treffen wird, die die Tage in England besonders und ungezwungen und locker machten. Von meiner Gastfamilie lernte ich, dass dies die typische Art der Südengländer sei. Sicher auch ein Grund dafür, dass viele Engländer aus anderen Teilen des Landes gerne in den Süden fahren, um es sich gut gehen zu lassen.

Brighton ist übrigens eine der angesagtesten Partystädte Englands. Hier nur einige Pluspunkte der sog. "kleinen Schwester Londons": ein endlos langer Strand, nette kleine Läden – ja ganzen Ladenstraßen, verwinkelt und richtig niedlich -, viele hippe und relativ günstige Cafés und Restaurants und eine lockeres, fröhliches Flair. Eine ideale Stadt, um einen Sprachkurs zu besuchen!

Nachdem ich Brighton mit seinen vielen Annehmlichkeiten für mich entdeckt und entsprechend viel Zeit dort verbracht hatte, war die Woche leider sehr schnell vorüber und wir mussten schon an die Heimreise denken. Mit dem National Express Nachtbus ging es schon in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder zurück nach London Stansted und von dort nach München. Die Mädchen waren müde, aber zufrieden und glücklich und ich denke, dass ihnen klar geworden ist, dass das Erlernen einer Sprache viel mehr sein kann, als Vokabeln und Grammatik zu pauken! Das neue Schuljahr hat ja in Bayern noch nicht wieder begonnen, aber ich bin zuversichtlich, dass sie an „Englisch als Schulfach“ anders herangehen werden, als das noch im letzten Jahr der Fall war. Ich sehe meine Begeisterung und Vorliebe für England wieder einmal bestätigt und würde am liebsten gleich wieder dorthin fahren. Bis es soweit ist, freue ich mich auf viele interessierte Kunden, die ich vielleicht mit meiner Begeisterung ein wenig anstecken kann.

Fotos: Gaby W.: Jane Austen Haus und Worthing Pier

St. George’s in Worthing mit einem Jugendprogramm im Frühjahr und im Sommer: www.experience-england.de