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300 Jahre herrschten die Johanniter über die maltesischen Inseln. Der Ursprung des „Orden der Ritter des Heiligen Johannes“ hat seine Anfänge im Mittelalter, als reiche Kaufleute aus Amalfi ein Hospital zur Versorgung kranker Pilger gründeten.

Das Wappen ihrer Heimatstadt ein Kreuz mit acht Spitzen übernahmer sie kurzerhand. Die acht Spitzen standen als Symbol für die acht ritterlichen Tugenden: Fleiß, Gehorsam, Gerechtigkeit, Demut, Weisheit, Liebe, Besonnenheit und Tapferkeit.

Durch einen päpstlichen Erlass wurden sie in den Rang eines Ordens erhoben. Nach der Vertreibung aus Jerusalem flohen die Johanniter über Zypern und Rhodos.

Kaiser Karl V. bot dem heimatlosen Orden Malta als ewiges Lehen an. Die Ritter - nun auch Malteserritter genannt - bauten die verarmte Insel im Mittelmeer zu einem Schutzschild für das christliche Abendland aus.

Die Ritter brachten Handel, bauten Hospitäler und Befestigungsanlagen. Doch schon 1565 griff Suleiman der Prächtige mit seiner gewaltigen Flotte Malta an. Es folgte ein monatelanger Belagerungskrieg. Im Museum von Valletta erfährt man, dass es als Abschreckung durchaus üblich war mit den abgeschlagenen Köpfen des Gegners mit Kanonen auf den Feind zurückzuschießen.

Durch die Unterstützung eines sizilianischen Ersatzheeres konnten die Ritter der Belagerung standhalten. Sultan Suleiman und seine Streitmacht zogen sich schließlich zurück.

Nach dem Sieg über die Osmanen widmeten sich die Ritter unter der Führung des Großmeisters Jean Parisot de la Valette dem weiteren Ausbau von Malta und Gozo. Es folgte eine Blütezeit der Architektur und Kultur. Dem Großmeister zu Ehren nannte man die Hauptstadt Maltas später Valletta.

Nach dieser Hochzeit des Ordens folgten Jahre des moralischen Verfalls und die Verschwendungssucht des Großmeisters Manoel Pinto de Fonseca führte den Orden in eine schlimme Finanzkrise.

1798 ergaben sich die bequem gewordenen Ritter Napoleon kampflos.

Vor allem in der Hauptstadt Valletta gibt es noch immer viele prächtige Gebäude, die die Zeit der Ritter auf Malta lebendig werden lassen, so z.B.  der Palace of the Grand Masters am Republic Square, einst der Sitz des Großmeisters.