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Sprachreisen Blog, Erfahrungsbericht

Comitato Linguistico Perugia

Sprachkurs 50+ plus Einzelunterricht bei Comitato Linguistico

von Dietrich H.
22.08.2022

Perugia Stadt

Während eines wunderbaren Urlaubs im Piemont 2020 habe ich mich dazu entschieden, etwas Italienisch zu lernen: zu schade war es, mich kaum vor Ort verständigen zu können. Latein, Englisch, Französisch in der Schule und später etwas Spanisch und Portugiesisch in Kursen halfen nicht wirklich weiter. Mit mittlerweile 60 Jahren war es eine gewisse Herausforderung, wieder eine Sprache zu pauken. Ich habe zunächst für mich selbst Vokabeln auf der Online-Trainingsplattform von Ankiweb.net gelernt, um einen Grundwortschatz zu haben, und dann begonnen, regelmäßig italienische Podcasts zu hören. Schließlich fühlte ich mich einigermaßen fit für den ersten Sprachkurs vor Ort:

Perugia Sprachkurs

- Ich hatte vom 30.5.22 – 15.6.22 insgesamt 12 Kurstage (dazwischen lag ein Feiertag). Die erste Woche hatten ein Schweizer mit ähnlichen Vorkenntnissen und ich gemeinsam Unterricht. Das war sehr amüsant. Wir haben viel gelacht und es tat gut, nicht die komplette Zeit (4x50 Minuten mit 20 Minuten Pause am Vormittag) zu 100% aufmerksam sein zu müssen. Ab der zweiten Woche hatte ich Einzelunterricht (ebenfalls 4x50 Minuten). Für jeden Vormittag gab es 2x50 Minuten eher Grammatik-lastig und 2x 50 Minuten mit Fokus auf Konversation. Die beiden Lehrerinnen sprachen sich ab und waren jeweils für eine Woche fix. Die Schule war für die dritte Woche sehr flexibel: ich konnte noch einmal drei Tage à 4 Stunden dranhängen. Nach den 12 Tagen Intensivkurs war ich allerdings auch komplett „gesättigt“ und brauchte erst einmal einige Tage Erholung 😉. Ich würde 2 komplette Wochen Kursdauer empfehlen, nicht mehr – aber auch nicht weniger.

- Die Betreuung war vorbildlich: sympathisch, herzlich, humorvoll und voller Verständnis. Federica hat die Schule gegründet und hat sich sehr umsichtig um die ganze Organisation gekümmert.

- Die Lehrerinnen Donatella, Livia, Silvia waren sensationell: immer gut gelaunt, voller Elan, mit viel Humor, Verständnis und Engagement. Es wurde nie zäh oder langweilig. Ich konnte fast täglich leicht Fortschritte in meinen Sprachkünsten feststellen. Der Stoff war sehr stark auf meine Wünsche zugeschnitten.

- Das Lerntempo war – insbesondere, was den Grammatik-Stoff anging – sportlich. Es wurde die Hefte (eher Bücher) von „il Nuovo Affresco Italiano“ verwendet und zu jedem Kapitel daraus (und aus anderen Quellen in Form von Kopien) einige Übungen gemacht. Wir starteten in der ersten Woche (auf Basis von einigen Grundkenntnissen) mit dem Niveau A2. In der zweiten und halben dritten Woche wurde ich dann im (niemals stressigen) Eiltempo durch B1 und B2 geführt. Am vorletzten Tag gab es nach dem Unterricht einen schriftlichen Multiple Choice-Test mit 100 Aufgaben. Auf Basis des Ergebnisses erhielt ich dann die B2 Urkunde.

- Nochmals betonen möchte ich, dass die Atmosphäre locker war. Es ging ausschließlich um ein entspanntes Üben und Erweitern der eigenen Fähigkeiten, der Spaß stand immer im Vordergrund. Angemessen, wenn Schulzeit und Studium schon weit zurückliegen…

- Parallel hatten jeweils ca. 15 Schüler in verschiedenen Kursen Unterricht. Übersichtlich genug, um Andere kennenzulernen, gemeinsam Kaffee trinken zu gehen, oder am Wochenende oder am Abend gemeinsam etwas zu unternehmen.

- Das Nachmittagsprogramm (fakultativ) war interessant: z.B. eine Stadtführung durch Perugia, ein Ausflug in den kleinen hübschen Ort Spello, ein sehr interessanter Besuch in einer alten eindrucksvollen Werkstatt für künstlerische Glasmalerei, ein gemeinsam angeschauter Film, gemeinsames Pasta-Herstellen und Essen …

- Die Studentenstadt Perugia war ein idealer Ort für einen Sprachkurs: relativ klein und überschaubar, eine entspannte Studentenatmosphäre, etwas aber nicht zu touristisch, viele kleine Cafés, gute Restaurants. Eine lohnenswerte Umgebung (Assisi, Lago Trasimeno etc.)

- Das Appartment am Corso Cavour in der Altstadt, das mir Federica von der Schule empfohlen hatte, lag nur knapp 10 Gehminuten entfernt, war perfekt ausgestattet, es gab sogar die Möglichkeit, eigene Wäsche zu waschen.

- Die Anreise nach Perugia mit der Bahn war unkompliziert. Gleich neben dem Bahnhof startet die vollautomatische fahrerlose „Minimetro“ direkt und mit wenigen Minuten Fahrdauer in die höher gelegene Altstadt. Das ist unkomplizierter als Busfahrt oder Parkplatzsuche in der Altstadt. Es gibt praktische Zehnertickets für die Minimetro.

- Fazit ganz klar: uneingeschränkte Empfehlung: es hat Spaß gemacht und war eine wunderbare Erfahrung.

Dietrich H., Deutschland

Perugia Gewölbe