Sprachreisen Blog - Erfahrungsbericht
Sprachreisen Florenz
27 Jahre sind vergangen seit ich das letzte Mal in Florenz war – unbedingt ein Grund, diese herrliche Stadt wieder einmal zu besuchen. So entschloss ich mich am Ende eines Toskana-Urlaubs mit meinem Mann noch eine Woche allein in Florenz bei einem Sprachkurs bei der Sprachschule Koine zu verbringen.
Ich reiste schon am Samstag bei meiner Gastfamilie an (ein Ehepaar um die 65) und wurde von meiner Gastmutter sehr herzlich in Empfang genommen. Die Wohnung liegt im obersten Stockwerk eines sehr zentral gelegenen Wohnhauses aus dem 16. Jhdt. (10 Minuten vom Dom) und ist sehr gemütlich mit Antiquitäten ausgestattet. Mein Zimmer ging zwar zum Treppenhaus, was am Abend wegen der Geräusche etwas gewöhnungsbedürftig war, dafür hatte es aber ein eigenes winziges Bad. Erstaunlich, wie die Italiener auf 3 m² Waschbecken, WC und eine Dusche unterbringen, aber es funktioniert.
Überhaupt hatte ich eine sehr erfahrene Gastfamilie, Milena, die Gastmutter nimmt schon seit 30 Jahren Studenten von Koine bei sich auf. So wurde ich z.B. nach meinem Frühstückswunsch gefragt und auch bei den Plänen für das Abendessen wurde ich immer einbezogen. Da ich unkompliziert bin und alles esse, wäre das nicht unbedingt erforderlich gewesen, ist aber eine nette Geste. Beim Abendessen gab es immer toskanische bzw. auch sizilianische Kost, da Beppe, der Ehemann aus Sizilien stammt. Die beiden hatten sich zum Ziel gesetzt, mich zu mästen, so gab es immer eine Vorspeise, ein Hauptgericht, Käse, manchmal Nachtisch und auch Wein und Kaffee.
Und Konversation bis mir die Ohren rauchten und ich erschöpft von den vielen italienischen „parole“ ins Bett fiel.
Am Montag dann machte ich mich auf den Weg durch die Altstadt zu meiner Sprachschule Koine. Die Lage der Schule ist nicht zu übertreffen, direkt bei der Piazza Santa Croce in einem historischen Gebäude gelegen. Die Schule ist klein und übersichtlich, die Klassenzimmer aber sehr hell.
Nach einem kurzen Test kam ich in eine Gruppe mit 4 Niederländern und 2 Amerikanern, die zwischen 24 und ca. 65 Jahren alt waren. Der Unterricht war ganz anders als meine bisherigen Sprachkurse, es gibt bei Koine (fast) keinen Frontalunterricht. Der Lehrer fungiert größtenteils als Moderator und alle Themen, egal ob Hörverständnis, Grammatik oder Leseverständnis werden in ständig wechselnden Kleingruppen erarbeitet, denen der Lehrer aber natürlich als Berater zur Verfügung steht. So gelingt es in kürzester Zeit, die anderen Kursteilnehmer gut kennenzulernen und ständig Konversation zu betreiben.
Dies wird in der Pause fortgesetzt, in der alle zusammen in ein nahegelegenes Café gehen. Claudia, die Cafébetreiberin, ist immer zu einem Schwätzchen aufgelegt (wenn sie nicht gerade singend und tanzend durchs Café fegt) und so kann man sein erlerntes Italienisch gleich in der Praxis anwenden.
Zwei bis drei Mal pro Woche werden von der Schule gemeinsame Aktivitäten angeboten, die man nicht verpassen sollte. Ich war bei einem Spaziergang auf der anderen Arnoseite und bei einer Ausstellung über den „Frühling der Renaissance“ im Palazzo Strozzi dabei, beide Ausflüge wurden von Marco, einem Lehrer der Schule geleitet, der kunsthistorisch sehr bewandert ist und seine Liebe zu Florenz allen Teilnehmern gut vermitteln kann. Darüber hinaus gibt es in Florenz so viel zu besichtigen, dass eine Woche bei Weitem nicht ausreicht. Aber so habe ich einen Grund wieder zu kommen – und das sollte dieses Mal nicht wieder 27 Jahre dauern.
Tipp: Falls man nicht von einer Gastfamilie verwöhnt wird, gibt es jede Menge gute Lokale, in denen man bodenständige fiorentinische Küche bekommt.
Selbst ausprobiert und sehr lecker fand ich das Essen bei:
„Del Fagioli“, Corso de Tintori, 47R und „4Leoni“, Piazza della Passera
Fotos: Elke W.
Sprachschulen in Florenz:
Koine Florenz
Linguaviva Florenz
Centro Machiavellli Forenz