Sprachreisen Blog - Erfahrungsbericht
Sprachreise Barcelona
bei Enforex
von Rainer E., 13.08.2012
Mitte Juli 2012 habe ich (50 Jahre, männlich) einen einwöchigen Spanischkurs in Barcelona belegt. Nach zwei Wochen in Alicante im Februar war es mein zweiter Kurs, und wieder bei der Sprachschule Enforex.
Anders als in Alicante, wo ich im Hotel wohnte, hatte ich mich diesmal entschlossen, bei einer Gastfamilie Vollpension zu buchen. Dort wurde ich also am Vorabend des Kursbeginns, sehr freundlich von meiner Gastfamilie - ein Paar mit zwei Kindern, von denen aber nur eines (12 Jahre) zu Hause war - empfangen. Die Wohnung lag im dritten Stockwerk eines 8-stöckigen Gebäudes in einem Block in der „Erweiterung“, jener gleichmäßig schachbrettartigen Stadtvergrößerung, mit der im vorletzten Jahrhundert die ursprüngliche „konventionelle“ Kernstadt über mehrere Kilometer bis hin zu umliegenden Ortschaften erweitert wurde. Jeder Block misst etwa 170 auf 170 Meter und hat meist einen geräumigen Innenhof.
„Schon“ gegen 21 Uhr gab es Abendessen, gebratene „Platanos macho“, eine besondere - sehr leckere - Art sehr fester Bananen, die ich nie zuvor gegessen hatte. Die übliche Zeit zum Abendessen ist übrigens gegen 22 Uhr, wie mir erklärt wurde. Beim Essen gab es regelmäßig einen regen Austausch landesüblicher Gewohnheiten und sogar politischer Ansichten (wobei ich vom nationalen Selbstbewusstsein der Katalanen erfuhr). Die Eltern baten Ihren Sohn statt des zu Hause üblichen Katalanisch in meiner Gegenwart doch Spanisch zu sprechen.
Am nächsten Morgen ging ich etwa 15 Minuten bis zu Sprachschule Enforex, die sich einem anderen Block der Erweiterung befand. Hinter einem unscheinbaren Eingang versteckte sich ein modernes 3-stöckiges Gebäude in einem Innenhof, mit ganz vielen kleinen (für ca. jeweils 8 Schüler geeigneten) Klassenzimmern. Zunächst gab es für die ca. 80–90 Neulinge dieses Montags einen Sprachtest, nach dessen Auswertung wir dann in Gruppen eingeteilt wurden. Den Altersdurchschnitt der Schüler schätze ich auf ungefähr 25 Jahre. Dann wurde recht ausführlich das Freizeitprogramm vorgestellt. Für den Abend war eine Willkommensparty vorgesehen, morgens täglich Stadtführungen, abends mehre Diskobesuche, und am Wochenende zwei Ganztagesprogramme.
Ich wurde wie die meisten in eine Nachmittagsgruppe eingeteilt. Erst nach der zweiten Woche konnte man dann in den beliebteren Vormittagskurs wechseln. Der Unterricht war von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Der Unterricht war sehr lebendig und orientierte sich „mas o menos“ am Lehrbuch der Sprachschule. Das Buch, welches ich im Februar in Alicante gekauft hatte war mittlerweile veraltet und wurde mir hier ohne weitere Kosten umgetauscht.
In meiner Klasse gab es zwei Deutsche, zwei Italiener, eine Russin, eine Koreanerin, eine Kanadierin, ein Holländer und ein Franzose (von denen aber nur einer regelmäßig kam, weil der andere angeblich immer die Nächte durchmachte und den Nachmittag zur Regeneration brauchte). Wir hatten durchgängig sehr viel Spaß.
An den nächsten Morgen nahm ich dann das Angebot der Schule zu einer Stadtführung an. Für 5 Euro gab es eine Führung durch die Altstadt oder durch das Stadtviertels Ravall, inklusive der Besichtigung einiger Bauwerke des Jugendstils (der Architekt Gaudi hat dort überall seine Spuren hinterlassen).
Abends nach dem Unterricht bis zum Abendessen erkundete ich die Stadt, am ersten Tag zu Fuß, anschließend in der unübertroffenen schnellen, preiswerten und klimatisierten Metro.
An zwei anderen Tagen besuchte ich zusammen mit der Kanadierin aus meiner Klasse ein Blues-Festival am Stadtrand (Endstation der Metro). Das Konzert war nur an einem Tag sehenswert, aber das Erfolgserlebnis, es nach einer Irrfahrt gefunden zu haben (eine ältere Dame, die wir nach „Festival“ fragten, rief - wie im Asterix - „Hospital?“ zurück), war es in jedem Fall wert.
Zum Schreiben von Postkarten kam ich erst am vorletzten Tag. Und auf meinen Karten habe ich dann meine Eindrücke von der Stadt im Wort „prall“ zusammengefasst. Prall gefüllt mit Menschen und Touristen und mit Sehenswürdigkeiten!
Hinzufügen möchte ich noch, dass die Unterkunft bei einer Gastfamilie für meine Vorstellungen Land, Leute und Sprache kennen zu lernen unübertroffen ist!
Sprachschule Enforex Barcelona