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Finanztest Sprachreisen
Finanztest 03/2010, (Heft 3/2010) S. 17-19
"Nobody's perfect"
Finanztest, das zu Stiftung Warentest gehört, hat getestet: "Sprachreisen Business English". Unter dem Titel "Nobody's perfect" wurden im Heft 3/2010 die Ergebnisse publiziert.
"Im Test: Acht Veranstalter von Sprachreisen. Nur einer bot einen guten Unterricht in Business Englisch."
Man muss dazu klarstellen: Keiner der getesteten Veranstalter bietet überhaupt selbst Sprachunterricht an.
Die Business Englischkurse bieten die Sprachschulen an, die die Veranstalter vermitteln. Auch die Unterkünfte organiseren die Sprachschulen. Die Leistung der Sprachreiseveranstalter ist die Vermittlung dieser Dienstleistungen der Sprachschulen und wird im Test mit 20% "Kundenbetreuung" bewertet. Den Rest leisten nicht die Sprachreiseveranstalter, sondern die Sprachschulen.
Von den acht getesteten Sprachreiseveranstaltern gibt nur einer auf der Webseite an, mit welchen Sprachschulen er zusammenarbeitet. Im Test werden jeweils zwei Kurse erwähnt, getestet wurden aber drei. Da nicht die einzelnen Business Kurse bewertet werden, sondern nur ein Gesamtergebnis vorgelegt wird, können wir auch nicht rückschließen, welche Sprachschule eventuell gut abgeschnitten hat.
Insgesamt fallen die Testergebnisse sowieso eher dürftig aus. Bei einigen der getesteten Sprachschulen wundert uns das, bei anderen nicht. Was wundert's aber, wenn ein Durchschnitt errechnet wird. Den einzelnen Sprachschulen gegenüber ist das absolut unfair, auch den Sprachreiseveranstalter wird es in keiner Weise gerecht. Sie werden abgewertet für Leistungen, die sie nicht erbringen und auch Sie erfahren nicht, welche der Schulen schlechte Qualität liefern.
Was können wir aus dem Test von Sprachreisen lernen?
Der Kunde der Sprachreiseveranstalter kauft die "Katze im Sack". (vgl. unsere Tipps zum Thema Sprachreisen) und Stiftung Warentest, bzw. Finanztest bewertet diese Katze.
m die Methodik zu verdeutlichen: vergleichbar wäre, wenn Stiftung Warentest beim Test von Kaffeeautomaten die Handelspezialisten z.B. Saturn, Metro, Elekroshop sowieso, etc. bewerten würde und nicht die Automaten von SAECO, Jura etc...
z.B. Saturn Kaffeautomat: Qualtitätsurteil: ausreichend!
Nutzen für den Kunden: Null!
Bei jedem Veranstalter wurden drei Sprachschulen /Businesskurse getestet. Die Schulen sind identifiziert und bewertet. Der Kunde/Leser von Finanztest bekommt aber einen Durchschnittswert serviert. Das ist gelinde gesagt absolut nutzlos!
Einen guten Rat geben die Testautoren dennoch:
"Buchen Sie nur, wenn ihnen der Veranstalter vorab die Sprachschule nennt. Im besten Fall ist die Schule auf Business-Englisch spezialisiert."
Ist der Aufwand für diese brauchbare Erkenntnis nicht etwas hoch? 24 Tester, jeweils 2 Wochen unterwegs zwischen Kapstadt, Malta, London, Irland, USA und Kanada. Durchschnittpreis ca.2000 € ohne Reisekosten und Spesen. Ein Anruf bei uns hätte für diesen schlichte Erkenntnis genügt!
Warum sie selbst dem Rat nicht folgen und genau die Veranstalter testen, die die Sprachschulen nicht nennen ist wohl eher eine "politische" Entscheidung.
Fazit: "Nobody's perfect" dieser Test von Finanztest schon gar nicht.
vgl.: Test.de: Sprachreisen Wirtschaftsenglisch
23.02.2010 Martin Mayer (Sprachkurse-weltweit.de)